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BP setzt weltweit erstmals „grünen Wasserstoff“ zur Kraftstoffherstellung ein

Weltweit erstmalig nutzt die BP Europa SE, Bochum, in einer Raffinerie regenerativen „grünen“ Wasserstoff zur Kraftstoffproduktion. In einem dreißigtägigen Demonstrationsprojekt zeigen die Ingenieure der BP Lingen, dass der Einsatz erneuerbarer Komponenten in einer Erdölraffinerie möglich ist.

Der „grüne“ Wasserstoff wird von der Audi Industriegas GmbH, Werlte, mit Hilfe der Power to Gas-Technologie unter ausschließlicher Nutzung von erneuerbaren Energien hergestellt. Raffinerien gehören zu den größten industriellen Wasserstoff-Nutzern Deutschlands. Üblicherweise werden die benötigten Mengen aus fossilen Quellen wie Erdgas oder LPG selbst erzeugt und in den Raffinerieprozess integriert.

Insgesamt 130.000 cbm Wasserstoff wird die BP Lingen in den kommenden Wochen von Audi beziehen. Der Geschäftsführer der Audi Industriegas GmbH, Hermann Pengg, ist erfreut, dass der erneuerbare Wasserstoff bei der BP Lingen zum Einsatz kommt. Nach Informationen von Raffinerieleiter Bernhard Niemeyer-Pilgrim ist dies weltweit die erste Raffinerie, die „grünen“ Wasserstoff zur Herstellung von Kraftstoffen tatsächlich einsetzt und so eine Möglichkeit für eine kohlendioxidärmere Energiewelt aufzeigt.

Für Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE, ist wichtig, dass die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Um den Einsatz von „grünem“ Wasserstoff auch langfristig wirtschaftlich darstellen zu können, muss die Politik die Weichen richtig stellen. Zwar haben die EU Gremien vor der Sommerpause eine politische Einigung zur entsprechenden EU Richtlinie (RED II) dahingehend erzielt, dass „grüner“ Wasserstoff unter bestimmten Bedingungen wirtschaftlich nutzbar ist. Diese Richtlinie gilt es jetzt aber schnellstmöglich in deutsches Recht umzusetzen. Das kann dann auch die Grundlage für eine eigene Power to Gas-Anlage am Standort Lingen sein.

Bereits im Oktober 2016 unterzeichneten die BP und die Düsseldorfer Uniper SE einen Kooperationsvertrag zur Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit einer Power to Gas-Anlage am Standort. Für ein wirtschaftliches Betreiben einer solchen Anlage ist es unter anderem notwendig, dass der „grüne“ Wasserstoff auf die Treibhausgasminderungsquote im Kraftstoffsektor angerechnet wird. Der Testlauf zeigt, dass Raffinerien grundsätzlich in der Lage sind, die Energiewende im Verkehrssektor aktiv mitzugestalten.