E.ON meldet Digitalpatent für volle Datenkontrolle durch Kunden an
Daten sind die Währung der Zukunft. Aktuell profitieren davon jedoch nur Unternehmen der globalen digitalen Industrie. Ingenieure des Future Lab der E.ON SE, Essen, haben jetzt eine Innovation entwickelt, die die Kunden auf die Gewinnerseite bringt: Sie profitieren ebenfalls, wenn ihre Daten genutzt werden und erhalten eine bessere Kontrolle über persönliche Informationen.
Das Unternehmen hat das einzigartige IT-System zum Patent angemeldet. Das Europäische Patentamt hat die Patentanmeldung jetzt öffentlich gemacht.
Die Box von der Größe eines 5-Euro-Scheins kann im Haushalt, in Verwaltungsgebäuden oder Unternehmen installiert werden. Dort sammelt sie Daten – beispielsweise von Smart-Home-Anwendungen, wertet sie aus und macht sie nutzbar. Allein der Kunde entscheidet dann darüber, wer auf welche seiner persönlichen Informationen zugreifen kann. Außerdem kann er mit Hilfe der Box Geld verdienen, indem er ausgewählte Datenauswertungen für die Nutzung freigibt. E.ON fungiert hier als Vermittler und Dienstleister – bekommt aber nur dann Einsicht, wenn der Kunde ausdrücklich zustimmt. Eine hochsichere Verschlüsselung in Verbindung mit der Blockchain-Technologie verhindert, dass Daten gestohlen oder manipuliert werden.
Digitale Patente sind nach Aussage von Matthew Timms, Chief Digital and Technology Officer bei der E.ON, selten. Das Team des Future Labs hat es allerdings geschafft, Blockchain und Big Data mit einer einfachen Hardware-Lösung zu verbinden. So sollen die Kunden die absolute Kontrolle über die Analysen ihrer Daten behalten. Die Möglichkeit, Teile dieser Auswertungen innerhalb eines sichereren, nachvollziehbaren Rahmens zu verkaufen, ist dabei vollkommen neu.
Der Prototyp hat die internationalen Sicherheitstests bestanden und wurde bereits vom deutschen Prüflabor SGS zertifiziert. Ende des Jahres soll es bei ersten Testkunden eingesetzt werden. Erste Produkte können bereits ab dem kommenden Jahr entwickelt werden.