
Schaeffler-Gruppe tritt Netzwerk Clean Intralogistics Net bei
Die deutsche Brennstoffzellenbranche startet gestärkt ins neue Jahr. Das Branchennetzwerk CIN Clean Intralogistics Net, das die Brennstoffzellentechnik speziell in der Intralogistik vorantreiben möchte, erhält mit der Schaeffler-Gruppe einen prominenten Neuzugang. Der Automobil- und Industriezulieferer hat weltweit rund 89.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 14,2 Mrd. Euro. Damit organisieren sich im vom BMVI Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin, geförderten Innovationscluster CIN jetzt 14 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 500 Mrd. Euro und 1 Mio. Mitarbeitern.
Industrieclustern wie dem CIN kommt im globalen Wettbewerb eine enorme Bedeutung zu – für die Branche und für Deutschland als Standort. Im Bereich Mobilität werden die Karten derzeit neu gemischt. Für Wolfgang Axthammer, Geschäftsführer der NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH, Berlin, und Initiator des CIN, kann dabei das Feld der Intralogistik für viele Fragen der künftigen Mobilität schon heute eine Vorlage liefern. Ziel des Netzwerks ist die Markteinführung und -durchdringung von Flurförderzeugen und Flughafenvorfeld-Schleppern mit Brennstoffzellen sowie der dazugehörigen Wasserstoff-Infrastruktur. Entscheidend dafür bleiben ein ständiger Erfahrungsaustausch der Partner im Netzwerk sowie gemeinsame Aktionen, wie die Veranstaltung von regelmäßigen Anwender-Symposien. Obwohl in Nordamerika bereits wesentlich mehr Warenhäuser, Lagerhallen und Produktionsstätten mit brennstoffzellenbetriebenen Flurförderzeugen bewirtschaftet werden als in Europa, spielt Deutschland technologisch noch in der ersten Liga mit.
Mit dem Zugang von Schaeffler und dem vorhandenen Know-how der CIN-Partner in den Bereichen Brennstoffzellen-Systeme, -Komponenten, Wasserstoff-Infrastruktur und Flurförderzeuge kann das Thema nach Meinung von W. Axthammer entlang der gesamten Wertschöpfungskette ganz entscheidend vorangebracht werden.
Der globale Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler AG, Herzogenaurach, ist seit Januar 2020 Steering-Member des global agierenden Hydrogen Council. Die Initiative besteht aus 81 führenden Unternehmen aus den Bereichen Energie, Verkehr sowie Industrie und hat das Ziel, die Wasserstofftechnologie weiter in Richtung Industrialisierung voranzutreiben. Außerdem ist Schaeffler Mitbegründer des „Wasserstoffbündnis Bayern“. Das erst im Herbst 2019 zusammen mit dem bayerischen Ministerpräsident Markus Söder gegründete Bündnis will Klimaschutz, Energie, Mobilität und technologische Innovation regional vereinen – um das Potenzial der Wasserstofftechnologie als Energieträger der Zukunft besser zu nutzen.
Alternative Energieträger wie „grüner“ Wasserstoff, der nicht nur emissionsfrei, sondern auch ein wesentlicher Baustein zur Defossilisierung anderer Industriesektoren ist, werden nach Mitteilung von Stefan Gossens, Programmleiter Energiespeicher und Wandler im Innovationsbereich von Schaeffler, in einem künftigen nachhaltigen Energiesystem eine wichtige Rolle spielen. Das Unternehmen entwickelt unter anderem sogenannte metallische Bipolarplatten mit dem Ziel der industriellen Großserienfertigung und damit Schlüsselkomponenten für Brennstoffzellen-Stacks. Mit 77 Produktionswerken ist Schaeffler außerdem potenzieller Anwender von brennstoffzellenbetriebenen Flurförderzeugen.
Der Brennstoffzelle räumen die Experten großes Potenzial ein. Batterieelektrische Mobilität wird bei der Emissionsreduktion und Dekarbonisierung eine wichtige Rolle spielen, jedoch nicht alle Bereiche der Mobilität abdecken können. Nach Aussage von S. Gossens bietet Wasserstoff in Verbindung mit der Brennstoffzelle eine sehr gute Alternative, die weit über die Anwendungen im Automobil hinausgehen. Als Automobil- und Industriezulieferer werden alle Anwendungen, von Schwerlastlösungen im Transportsektor über Bahn-, Schiffs- oder Aerospace-Anwendungen und eben bis zu Lösungen in der Intralogistik betrachtet. Zehntausende Wasserstoff-Gabelstapler und andere Flurförderzeuge demonstrieren schon heute täglich, dass der Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellen in großem Maßstab machbar und sinnvoll ist. Das leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Produktion und ist auch aus der Perspektive eines Anbieters von Wasserstoff-Technologie interessant.
Die Technologie bringt viele Vorteile mit sich. Durch Flurförderzeuge mit Brennstoffzellentechnik lassen sich wesentliche CO2-Reduktionen in der Logistik erzielen. Durch kurze Ladezyklen, hohe Sicherheit und Unempfindlichkeit können vor allem die Produktivität erhöht sowie Lagerfläche und Ladezeit verringert werden.