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UNITI Cards und Automations Forum heißt jetzt Mobility Payment Forum – Erfolgreiche Veranstaltung unter dem Motto „Transforming Fuel Retail to Future Mobility“

Unter dem Motto „Transforming Fuel Retail to future Mobility“ fand am 5. und 6. Oktober 2022 das erste UNITI Mobility Payment Forum in Hamburg statt. Die Nachfolgeveranstaltung des UNITI Cards- und Automations-Forum wurde wieder in den Räumen des Grand Elysée Hotels durchgeführt. Elmar Kühn, Hauptgeschäftsführer der UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e. V., Berlin, zeigte sich angesichts der erneut hohen Teilnehmerzahl sehr zufrieden. Mit rund 500 Teilnehmern aus 14 Nationen verzeichnete die UNITI mit ihrer Fachtagung in diesem Jahr, trotz diverser coronabedingter Absagen, einen großen Erfolg.

E. Kühn versprach bei der Eröffnung der Veranstaltung zwei Tage voller Innovationen, die für die Kunden einen reellen Nutzen erzeugen sollen. Insgesamt trugen rund 18 Fachvorträge und 18 begleitende Workshops zu einem runden Programm bei.

Mehr Tankstellennetze des Mittelstandes

Traditionell eröffnete als erster Vortragender Jens Stolte, Inhaber der Beratungsgesellschaft stolte consult, Buxtehude, mit der Vorstellung seiner großen Branchenstudie für Zahl- und POS-Systeme an Tankstellen die Vortragsserie. Die Jahreserhebung spaltet sich bei der Befragung in drei Kategorien auf: Major-Tankstellennetze mit mehr als 800 Tankstellen in Kategorie 1, die Tankstellen des Mittelstandes, die mehr als 200 Tankstellen zählen in Kategorie 2 sowie jene Stationen in Kategorie 3, zu denen weniger als 200 Tankstellen zählen. Während die Major-Tankstellen bei der Erhebung im Vergleich zum Vorjahr von 6.775 auf 6.742 Stationen marginal zurückgingen, verzeichneten die Tankstellennetze der zweiten Kategorie einen deutlichen Zuwachs von 2.243 auf 3.091 Stationen. Das Tankstellennetz der Kategorie 3 gingen mit 3.655 Stationen im Vergleich zu 4.099 Stationen in die Befragung ein. Nach Aussage von J. Stolte ist die Entwicklung der Absätze von Mineralölkraftstoffen an Tankstellen weiter rückläufig. Ab Beginn der Corona-Pandemie wurden besonders deutliche Rückgänge bei den Absätzen verzeichnet. Ein Vergleich der Absatzzahlen von Ottokraftstoff im ersten Halbjahr 2019 – also einem Zeitraum noch vor dem Ausbruch der Pandemie – mit den Absatzzahlen des ersten Halbjahres 2022 zeigte jedoch, dass sich die Absätze bereits deutlich erholt haben und nahezu auf dem Niveau von vor der Pandemie bewegen. Anders fiel der Vergleich für die Absätze von Dieselkraftstoff aus. Dort sind offensichtlich dauerhafte Absatzrückgänge zu verzeichnen. Über beide Kraftstoffsorten betrachtet, hat sich der Absatzrückgang im zurückliegenden Jahr zwar abgeflacht, bleibt aber weiter deutlich spürbar.

Shopgeschäft zieht an

Die Branchenstudie zeigte allerdings auch, dass sich das Shopgeschäft an den Tankstellen in den Jahren 2007 bis 2021 für alle drei betrachteten Kategorien deutlich verbessert hat und damit an Wichtigkeit für die strategische Ausrichtung des künftigen Geschäfts noch mehr an Bedeutung gewinnt.

Dabei machen Umsätze mit Tabak und Getränken unverändert den größten Teil aus. Nur rund ein Viertel der Jahresumsätze entfallen auf andere Artikel. Im Vergleich 2019 zu 2021 lag der durchschnittliche Shopumsatz je Tankstelle und Jahr bei 999.380 Euro bzw. 1.125.079 Euro. Davon entfielen 737.865 Euro bzw. 844.857 Euro auf Umsätze mit Getränken und Tabak sowie 261.515 Euro bzw. 280.222 Euro auf sonstige Umsätze.

Waschgeschäft stabil und zukunftssicher

Des Weiteren identifizierte J. Stolte das Waschgeschäft als zukunftssicheren Umsatzträger. Auch elektrisch betriebene Fahrzeuge müssen in Zukunft auf herkömmliche Art gereinigt werden.

Die Studie ergab für das Jahr 2021 für Tankstellen der Kategoerie 1 Jahresumsätze je Tankstelle mit dem Waschgeschäft in Höhe von 61.163 Euro, für Tankstellen der Kategorie 2 in Höhe von 51.682 Euro und für Standorte der Kategorie 3 in Höhe von 55.501 Euro. Für den Gesamtmarkt wurden im Durchschnitt 58.066 Euro erzielt.

Dabei kostete die durchschnittliche Autowäsche an Stationen der Kategorie 1 mit 9,08 Euro erwartungsgemäß am meisten, an Stationen der Kategorie 2 mit 8,38 Euro im Durchschnitt am wenigsten und an Tankstellen der Kategorie 3 mit 8,64 Euro etwas weniger als im Durchschnitt des Gesamtmarktes mit 8,82 Euro.

Debitkarten beliebtestes Zahlungsmittel

Hinsichtlich der Zahlungsarten an Tankstellen haben die Debitkarten mit 41,98 % am Gesamtumsatz den größten Anteil. Barzahlungen machen nur noch 29,53 % aus. Mit 17,08 % folgen die brancheneigenen Tankkarten, gefolgt von Kredikartenumsätzen mit einem Anteil von 9,31 %. Die als Wallets bezeichneten App-Umsätze beliefen sich auf 1,99 %. Noch relativ unbedeutend sind Mobile Fueling-Umsätze mit 0,07 %.

Bei den Debitkarten werden insbesondere Girokarten (86,29 %) und die EC-Lastschrift (6,28 %) genutzt. Beim Segment Kreditkarten ist MasterCard über alle drei Tankstellenkategorien weiter der führende Anbieter (1: 49,1 %; 2: 46,1 %; 3: 48,2 %) gefolgt von VISA (42,4 %; 46,6 %; 49,1 %) und Amex (8,2 %; 5,8 %; 2,8 %). Bei den Truckerkarten sind die Anbieter DKV (30,45 %; 42,42 %; 50,01 %) und UTA (15,47 %; 17,97 %; 20,64 %) besonders umsatzstark.

Ausbau des E-Ladesäulennetzes

Der Ausbau des E-Ladesäulennetzes an deutschen Tankstellen setzt sich laut Studie unverändert fort. Unter Ausschluss der BAT-Standorte hat sich die Zahl der Ladesäulen im Tankstellennetz im Vergleich 2018 zu 2021 von lediglich 77 Einheiten auf 1.802 deutlich erhöht. Dabei wurden 487 Ladesäulen durch Eigeninvestitionen installiert, 1.315 durch Kooperationspartner. Die Zahl der jährlichen Ladetransaktionen an den 1.802 Ladesäulen belief sich 2021 auf insegsamt 415.414 Vorgänge, was 1.138 täglichen Aktivitäten entspricht.

Erstmals wurde der Marktanteil bei den E-Mobility Backend-Betreibern für das Jahr 2021 erhoben. Dabei ist die im Frühjahr 2022 von der ChargePoint, Campbell, übernommene has·to·be gmbh, Radstadt, mit 36,89 % Marktführer, gefolgt von der SMATRICS GmbH & Co KG, Wien, mit 23,94 % sowie der Shell Recharge Solution mit 21,76 %.