
Calpam koppelt automatisiertes Tabakregal an Kassensystem
Digitalisierung ist in aller Munde und macht auch vor dem Tankstellengeschäft nicht halt. Mit der EWA.wall, dem Elektronischen Warenausgabesystem der tobaccoland Automatengesellschaft mbH & Co. KG, Mönchengladbach, beschreitet die Calpam Mineralöl-Gesellschaft mbH, Aschaffenburg, jetzt neue Wege und dies ist beim Besuch der Calpam-Tankstellen in Unna, Offenbach und Hille für die Kunden sofort zu erkennen. Vorbei ist die Zeit von altmodischen Tabakregalen. Diese mussten bei den drei Test-Tankstellen jetzt hochmodernen XXXL-Bildschirmen weichen. Allein die nicht in klassischer Verpackungsform erhältlichen OTP-Produkte sind in den Tankstellen in einem angebauten Tabakregal platziert.
Kein Inventurrisiko, keine Warenbestandsvorauszahlung
Die Ware lagert direkt im automatischen Tabakregal und wird dem Tankstellenpartner erst berechnet, wenn diese aus dem Automaten ausgeworfen wurde. Damit gibt es nach Aussage von Jürgen Wagner, Leiter der Sparte Tankstellen bei Calpam, kein Inventurrisiko auf die im Automat befindliche Ware und auch keine Warenbestandsvorauszahlung mehr. Besonders raffiniert: Die Lieferung der notwendigen Tabakwaren registriert die Tobaccoland selbstständig. Außerdem wird die Logistik von der Automatengesellschaft übernommen, die Ware wird mehrmals wöchentlich geliefert und auch eine „Notfalllösung“ steht bereit, damit stets alles da ist, was die Kunden sich wünschen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Tobaccoland eine Sortimentsanpassung vornimmt und auf Änderungen des Absatzes mit einer Anpassung des Sortiments dynamisch reagiert. Von solchen Absatzverschiebungen berichtet auch J. Wagner. So erfahren früher schlecht laufende Produkte aufgrund der Plazierung auf dem Display oder allgemein guter Verfügbarkeit mitunter einen höheren Absatz als bei der klassischen Regallösung. Dadurch, dass die Tobaccoland die Aufgabe der Sortimentsanpassung übernimmt, minimiert sich der Arbeitsaufwand für die Tankstellenbereiter und -pächter.
Direkte Anbindung an die Kasse
Die Calpam geht noch einen Schritt weiter und hat seit Ende Juli dieses Jahres an allen drei Test-Tankstellen die Anbindung an die Kasse implementiert. Das bedeutet, dass der Kassierer den Verkaufsvorgang abschließt und erst wenn der Beleg gedruckt wird, die Schachtel aus dem Automat ausgeworfen wird. So kommt es nicht mehr zu fälschlich gegriffen Produkten und außerdem muss die Zigarettenschachtel auch nicht mehr gescannt werden. Beide Systeme kommunizieren nach Aussage von J. Wagner so miteinander, dass alle verkaufsrelevanten Daten wie EAN-Nummer, Name, Preis und Menge des Produktes direkt weitergegeben werden.
Weitere Installationen der EWA.wall im Gespräch
Die Calpam führt mit der Tobaccoland bereits Gespräche, an welchen weiteren Standorten die EWA.wall noch installiert werden könnte. Nach Einschätzung von J. Wagner lohnt sich das EWA.wall-System. Er zieht nach den ersten Monaten mit den Test-Stationen eine positive Bilanz und berichtet, dass mit der EWA.wall mehr Tabakwaren verkauft wurden. Mit der Anbindung der EWA.wall an die Kasse steigen außerdem auch die OTP-Umsätze stärker als zuvor, was er als Zeichen dafür wertet, dass mit der genauen Übermittlung der Daten, also einschließlich dem korrekten Verbuchen auf Artikelebene und nicht „Warengruppe Tabakwaren“, die Bestände und Nachlieferungen der Tobaccoland nochmals zielgenauer werden und die Tankstellen-Partner vor Ort deswegen mehr verkaufen.
Für nationale Vermarktung freigegeben
Auch für kleine Tankstellenunternehmer und Ketten kann diese Innovation interessant sein, da die Kassenschnittstelle zur Ratio Elektronik GmbH, Ravensburg, für die nationale Vermarktung freigegeben ist und mittels geringem Hard- und Softwareaufwand erworben werden kann.