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Heizen mit 100 % Wasserstoff: Remeha ist Teil des ersten Projektes in Deutschland

Seit dem 20. Oktober 2022 fließt erstmals reiner Wasserstoff im Erdgasnetz der Westenergie AG, Essen. In einem Pilotprojekt in Holzwickede bei Dortmund werden drei Gewerbeimmobilien über das bestehende Erdgasnetz mit dem „grünen“ Energieträger versorgt. Unter Verwendung von insgesamt vier Wasserstoffkesseln der Remeha GmbH, Emsdetten, wird so die Wärmeversorgung der Gebäude sichergestellt. Heizen mit 100 % Wasserstoff ist damit nicht länger nur eine Vision.

Nach Aussage von Remeha-Geschäftsführer Heinz Werner Schmidt hat die Remeha, eine Tochtergesellschaft der BDR Thermea Gruppe, bereits frühzeitig die Chancen für den Einsatz von Wasserstoff im Wärmemarkt Europa erkannt und sich schon im März 2019 als Innovationsführer unter den Heizgeräteherstellern mit einem Wasserstoff-Heizgerät auf der Messe ISH präsentiert. H.-W. Schmidt begrüßt es sehr, dass die Remeha als Projektpartner den realen Schritt zur emissionsfreien Wasserstoffanwendung in der Gebäudewärmeversorgung unter Beweis stellen kann.

Die Bedeutung von Wasserstoff in der Wärmeversorgung wird nicht nur von der Industrie schon seit langer Zeit betont. Auch die Politik hat realisiert, dass die Energiewende nur gelingt, wenn sämtliche Sektoren miteinander gekoppelt werden und man technologieoffen an das Thema herangeht. Das unterstreicht im aktuellen Projekt auch die Anwesenheit von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. Die Grünen-Politikerin betonte in ihrer Rede, dass dieses Projekt echte Pionierarbeit leistet. Es wird in NRW immer Teile geben, die nicht elektrifiziert werden können. Gerade die Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen aus NRW beeindruckt M. Neubaur. Da ist Kooperation, keine Konkurrenz. Heute werden 500 wichtige Meter in Richtung Klimaneutralität gegangen, so die Ministerin.

In dem Projekt namens „H2HoWi“ wurde eine rund 500 Meter lange Erdgasleitung der öffentlichen Gasversorgung auf 100 % „grünen“ Wasserstoff umgestellt. Die vorhandene Erdgasleitung wurde dazu vom Verteilnetz getrennt und an einen Wasserstoffspeicher angeschlossen. Neben der Umstellung der Erdgasleitung waren auch kleinere Anpassungen bei den drei beteiligten Kunden erforderlich. Bislang auf dem Markt erhältliche Erdgas-Brennwertgeräte können reinen Wasserstoff nicht verbrennen. Daher wurden bei den drei Unternehmen die für 100 % Wasserstoff geeigneten Brennwertgeräte der Remeha installiert. Diese sind bereits seit 2019 in Pilotprojekten in den Niederlanden, England und Frankreich im Einsatz und verfügen über das Prüfzeichen für Feldtestanlagen des DVWG Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Bonn. Die Kessel haben eine Leistung von 24 kW und verbrennen den reinen Wasserstoff nahezu emissionsfrei.

Die Remeha ist Teil der internationalen BDR Thermea Gruppe. Neben dem 100 % Wasserstoffkessel mit einer Leistung von 24 kW, der viele Male in Pilotprojekten installiert wurde, hat die BDR Thermea Gruppe jetzt auch einen 100 % Wasserstoffkessel mit einer Leistungsfähigkeit von 45 kW entwickelt. Dieser soll noch in 2022 in den Niederlanden erstmals in Betrieb genommen werden. In künftigen Projekten soll dabei auch die Kombination eines 100 % Wasserstoffkessels mit einer Wärmepumpe getestet werden. Die BDR Thermea sieht eine solche Hybrid-Konstellation, in der der Wasserstoffkessel als Spitzenlastkessel zum Einsatz kommt und die Grundlast elektrisch abgedeckt wird, als schnellen, reibungslosen und erschwinglichen Übergang zum Heizen mit erneuerbaren Energien.