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OMV und ALBA treffen Vereinbarung zum Bau einer innovativen Sortieranlage

Die OMV AG, Wien, und die ALBA Group plc & Co. KG, Berlin, ein Rohstoffanbieter und führendes Unternehmen im Bereich Recycling und Lösungen zur Abfallvermeidung, geben bekannt, exklusive Gespräche über den gemeinsamen Bau und Betrieb einer innovativen Sortieranlage im deutschen Walldürn für die weitere Sortierung von Mischkunststoffe für das chemische Recycling zu führen. Eine finale Investitionsentscheidung wird 2022 erwartet.

Die ALBA betreibt fünf Sortieranlagen für Leichtverpackungen in Deutschland und sortiert rund ein Drittel des deutschen Leichtverpackungsabfalls – über 800.000 t pro Jahr. Damit verfügt das Unternehmen nach eigenen Angaben gegenwärtig über die größte Recyclingkapazität in Deutschland und über Anlagen mit hoher Leistungsstärke sowie einer hohen Recyclingquote.

Die Zusammenarbeit gewährleistet die Belieferung der OMV mit hochwertigen nachhaltigen Rohstoffen für das chemische Recycling durch die ALBA, um den Kreislauf für Kunststoffe zu schließen. Eine von der ALBAg entwickelte, innovative hochmoderne Sortieranlage wird über eine Kapazität zur Verarbeitung von über 200.000 t gemischten Altkunststoffen pro Jahr zu geeigneten Rohstoffen für die Produktion von neuwertigen Polyolefinen verfügen. Dieses innovative Sortierverfahren ermöglicht die weitere Gewinnung von Polyolefinen aus einer Abfallfraktion, die derzeit in die Verbrennung geht. Dieses neuartige Sortierverfahren wurde im industriellen Maßstab getestet, und das Produkt wurde erfolgreich als Rohstoff in der ReOil®-Pilotanlage der OMV verarbeitet.

Für Maximilian Grasserbauer, OMV Vice President Plastic to Plastic, haben Altkunststoffe erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Um diese Auswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig die Nützlichkeit von Kunststoffen beizubehalten, ist für ihn eine Umstellung auf ein stärker zirkuläres Kunststoffsystem erforderlich. Chemisches Recycling wie das ReOil®-Verfahren ist die ideale Ergänzung für etablierte mechanische Recyclingverfahren. Innerhalb der ALBA wird mit der OMV ein vielversprechender Kooperationspartner identifiziert, der über eine langjährige Expertise im Recycling gebrauchter Kunststoffe verfügt, und mit dem das Berliner Unternehmen in die Zukunft investieren möchte.

Für Dr. Axel Schweitzer, Eigentümer der ALBA, ist es erfreulich, dass das anspruchsvolle chemische Recycling der OMV jetzt mit der weltweit führenden Sortiertechnologie der ALBA verbunden werden kann und so der nächste Schritt zu einer Kreislaufwirtschaft und einer Welt ohne Abfall vollführt wird. Chemisches Recycling stellt keine Konkurrenz zu mechanischem Recycling dar, da mechanisches Recycling die effizienteste Art ist, mit Monofraktionen aus dem Sortierprozess umzugehen. Chemisches Recycling ist für den ALBA-Inhaber aber die einzige Möglichkeit für gemischte Kunststoffabfälle wie Verbund- und Mehrschichtkunststoffe. Es muss auch dieses Material dringend wiederverwertet werden, um den Kreislauf für die Kunden zu schließen. Die OMV und die ALBA werden den gemischten Kunststoffabfall, der derzeit verbrannt wird, zu einer wichtigen Rohstoffquelle machen, um genügend Recyclingmaterial für eine nachhaltige Produktion von Waren und Verpackungen herzustellen.

Vor mehr als einem Jahrzehnt hat die OMV als eines der ersten Unternehmen eine Technologie für das chemische Recycling von Altkunststoffen entwickelt. In der Raffinerie Schwechat in Österreich ist seit 2018 die ReOil®-Pilotanlage in Betrieb, die pro Stunde 100 kg Altkunststoffe zu 100 Litern synthetischen Rohstoffen verarbeiten kann. Die Pilotanlage läuft seit ihrer Inbetriebnahme insgesamt 14.500 Stunden, was eine Verbesserung des thermischen Crackprozesses und eine weitere Ausweitung der ReOil®-Technologie ermöglicht. Die OMV hat die endgültige Investitionsentscheidung für eine vergrößerte Demoanlage mit einer Kapazität von 16.000 t pro Jahr getroffen, die 2023 in Betrieb gehen soll. Ziel der OMV ist die Errichtung einer wirtschaftlich tragfähigen großtechnischen Anlage bis 2026.