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VERBUND erwirbt von der OMV 51 %-Anteil an der Gas Connect Austria

Die OMV AG und die VERBUND AG, beide Wien, gaben letztze Woche den Erwerb des 51 %-Anteils der OMV an der Gas Connect Austria GmbH, Wien, durch die VERBUND bekannt. Die Aufsichtsgremien von OMV und VERBUND haben ihre Zustimmung zur Transaktion erteilt. Die Unterzeichnung des Vertrages erfolgte am 23. September 2020.

Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 271 Mio. Euro. Zusätzlich wird die VERBUND die ausstehenden Verbindlichkeiten der Gas Connect Austria GmbH gegenüber der OMV zum Closing-Zeitpunkt 2021 übernehmen. Der Stand der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 beträgt 165,9 Mio. Euro. Gemäß den Bedingungen der Transaktion wird die VERBUND 436,9 Mio. Euro in bar an die OMV bezahlen, in Abhängigkeit vom Stand der Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Closings. Der Kaufpreis impliziert einen Unternehmenswert der Gas Connect Austria GmbH (für 100 % des unverschuldeten Unternehmens) von 980 Mio. Euro.

Für das Geschäftsjahr 2020 werden seitens der VERBUND keine Auswirkungen auf das vorhergesehene Jahresergebnis erwartet, da das Closing in Abhängigkeit von der Dauer der Verfahren zur Erteilung der notwendigen behördlichen Genehmigungen und Zustimmungen erst in der ersten Hälfte des Jahres 2021 erfolgen wird.

Diese Transaktion führt zu einer Entschuldung der OMV um mehr als 570 Mio. Euro, was sich positiv auf das Gearing auswirkt. Diese Entschuldung basiert auf dem Kaufpreis für 51 % der Anteile an der Gas Connect Austria GmbH zuzüglich des in der OMV bislang vollkonsolidierten Gesellschafterdarlehens.

Die OMV folgt damit ihrer Strategie, aus dem regulierten Gastransportgeschäft auszusteigen und ein aktives Portfoliomanagement zu betreiben, um weiter profitabel zu wachsen. Das Gashandels- und Gasspeichergeschäft bleibt weiter ein wesentlicher Teil des OMV-Portfolios.

Als Eigentümer und Betreiber von kritischer Infrastruktur wird der Erwerb der Anteile an der Gas Connect Austria GmbH für die VERBUND neben einer Verbesserung des Business Profils sowie einer positiven Kennzahlenentwicklung vor allem eine optimale Positionierung in Bezug auf die Sektorkopplung mit der Optionalität für eine künftige Wasserstoffwirtschaft bewirken. Die bestens ausgebaute Transport-Infrastruktur der Gas Connect Austria GmbH kann in Kombination mit dem erneuerbaren Erzeugungsportfolio der VERBUND einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten.

In einem zunehmend volatilen Umfeld stärkt diese Transaktion laut Michael Strugl, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VERBUND, denn Anteil am regulierten Geschäft und sorgt für stabile Ergebnisbeiträge. Die VERBUND betreibt das österreichische Stromübertragungsnetz und hat Erfahrung mit dem Betrieb regulierter Infrastruktur. Gas spielt als Brückentechnologie zu einem erneuerbaren Energiesystem weiter eine wesentliche Rolle und die Bedeutung des Gasnetzes wird in Zukunft deutlich zunehmen, da es vermehrt zum Transport von „grünen“ Gasen wie „grünen“ Wasserstoff eingesetzt werden wird. Er geht langfristig von einer globalen Wasserstoffwirtschaft aus, bei der große Energiemengen international transportiert werden müssen. Der Erwerb der Gas Connect Austria ist damit ein wichtiger strategischer Schritt für die VERBUND.

Auch Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV, zeigt sich über diese Einigung mit der VERBUND erfreut. Damit setzt das Unternehmen einen ersten entscheidenden Schritt des angekündigten Devestitionsprogramms von 2 Mrd. Euro um und realisiert mit dieser Veräußerung einen Entschuldungseffekt für die OMV von mehr als 570 Mio. Euro.